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Herzgesundheit am Arbeitsplatz: So geht es!

Sitzen gefährdet Ihre Gesundheit. Der scheinbar risikolose Bürojob verursacht in Wirklichkeit Haltungsschäden, Stoffwechselbeschwerden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vor allem Letztere werden gerne unterschätzt, weil sie so schleichend kommen. Woran erkennt man sie, und können Sie etwas dagegen tun? Die gute Nachricht: Ja, Sie können! Hier finden Sie Basiswissen und Tipps zur Herzgesundheit am Arbeitsplatz.

Wie funktionieren Herz und Kreislauf eigentlich?

Herz und Lunge arbeiten eng zusammen, um jede Zelle des Körpers ständig mit Sauerstoff zu versorgen. Das Herz ist dabei die große Pumpe, die zwei Kreisläufe bedient: Es schickt sauerstoffreiches Blut durch die Arterien auf die „große Runde“ durch den ganzen Körper. Außerdem schickt es das sauerstoffarme, aber kohlendioxidhaltige Blut, das über die Venen aus dem Körper zurückkommt, weiter in die Lunge. In der Lunge wird dann das Kohlendioxid im Blut gegen frisch eingeatmeten Sauerstoff ausgetauscht. Und das Herz pumpt dieses erneut auf „große Runde“.

Herzgesundheit am Arbeitsplatz: Herz-EKG bildlich dargestellt

Herz, Lunge, Blutkreislauf und auch der Stoffwechsel sind ein System, das auf viel Bewegung ausgelegt ist – auf ein Leben, das unsere entfernten Vorfahren geführt haben. Muskelaktivität hilft, das Blut durch den Körper und zurück zum Herzen zu leiten. Bei zu wenig Bewegung geht der Körper in einen Stand-by-Modus. Dabei wird auch der Stoffwechsel reduziert. Dauern diese Phasen zu lange, verändern sich die Prozesse im Körper. Unter anderem lagern sich Fette in den Arterien ab. Dadurch verengen sich die Gefäße, das Herz muss mehr Druck aufwenden, um den Körper weiter zu versorgen. Wenig bewegte oder ungünstig belastete Venen sind nicht mehr so elastisch und haben Probleme, das Blut zu transportieren. Herzgesundheit am Arbeitsplatz heißt also letztlich immer „mehr Bewegung“.

Wodurch werden Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Job ausgelöst?

Die Ursachen für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind vielfältig. Der Berufsalltag trägt dazu mehrere Faktoren bei:

  • Langes Sitzen ist ungesund, weil der Körper dabei in einem inaktiven Zustand verharrt. Dauerhaftes Stehen ist keineswegs besser und belastet die Venen noch mehr. Schwere körperliche Arbeit kann auch das Herz-Kreislauf-System schädigen. Herzgesundheit am Arbeitsplatz heißt hier vorbeugen.
  • Ungünstige Arbeitsbedingungen wie Lärm, Stäube oder Dämpfe belasten den Organismus allgemein. Für die Herzgesundheit am Arbeitsplatz sollten diese Einflüsse so weit wie möglich minimiert werden.
  • Stress ist nicht nur ein Gefühl, sondern kann ganz handfeste medizinische Folgen haben. Denn der menschliche Körper nimmt Stress als ein Alarmsignal wahr und reagiert darauf – je nach Ursache und Persönlichkeit unterschiedlich. Bei manchen steigt der Blutdruck, bei anderen der Puls. Beides belastet das Herz. Wer Herzgesundheit am Arbeitsplatz fördern will, sollte sich mit diesen Faktoren auseinandersetzen.

Herzgesundheit am Arbeitsplatz: Wie erkennt man Herz-Kreislauf-Krankheiten?

Es gibt sehr viele Herz-Kreislauf-Krankheiten und somit auch sehr viele unterschiedliche Symptome. Nicht immer muss gleich eine Krankheit dahinter stecken – doch häufen sich die Anzeichen, ist Vorsicht geboten!

  • Schmerzen im Brustkorb
  • Kurzatmigkeit und Erschöpfung
  • Spürbar auffällige Herzschläge (Stolpern, Rasen, Flattern, Unregelmäßigkeit)
  • Benommenheit nach dem Aufstehen oder Essen
  • Ohnmachtsanfälle
  • Schwellungen (Wassereinlagerungen) an Beinen, Knöcheln oder Füßen

Herzgesundheit am Arbeitsplatz heißt auch Aufklärung und Vorbeugung!

Welche Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt es?

Es gibt sehr viele verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen – dies sind die drei häufigsten:

  • Bluthochdruck ist mit Abstand die häufigste Herz-Kreislauf-Erkrankung und klingt zunächst harmlos. Anfangs bemerken die meisten Betroffenen sie nicht einmal. In einem gesunden Körper wirken mehrere Faktoren zusammen, um den Blutdruck so zu regeln, dass alle Teile nach Bedarf gut versorgt werden. Bleibt der Druck aber dauerhaft hoch, kann dies wichtige Organe schädigen, auch das Herz selbst. Bluthochdruck begünstigt Atherosklerose, kann die Nieren schädigen, die Sehkraft beeinträchtigen und bis zum Herzinfarkt führen. Herzgesundheit am Arbeitsplatz kann vorbeugen, bevor es zu spät ist!
  • Die Koronare Herzerkrankung ist eine Variante der Atherosklerose, besser bekannt als Arterienverkalkung. Dabei werden Fette (und nicht Kalk) in den Herzkranzgefäßen abgelagert. Dies führt zu Verengungen und Verschlüssen. Die Herzmuskulatur wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Typische erste Symptome sind Schmerzen in der Brust. Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche können folgen, und schließlich ein Herzinfarkt. Herzgesundheit am Arbeitsplatz sollte erste Anzeichen ernstnehmen und gegensteuern.
  • Die Herzschwäche oder Herzinsuffizienz ist die Folge mehrerer Herz- und Kreislauf-Krankheiten. Der Begriff bezeichnet die Unfähigkeit des Herzmuskels, den Körper im normalen Rhythmus mit dem ausreichenden Volumen an Blut zu versorgen. Das kann zum einen daran liegen, dass die Pumpleistung zu schwach ist, zum anderen aber auch daran, dass die Herzkammern nicht mehr richtig gefüllt werden können. Ein typisches Symptom ist Luftnot. Begleiterscheinungen können Wassereinlagerungen in der Lunge oder in den Beinen sein. Herzschwäche ist eine häufige Todesursache. Herzgesundheit am Arbeitsplatz soll dazu beitragen, dass es nicht zu früh so weit kommt!

Wer ist von Herz-Kreislauf-Erkrankungen besonders betroffen?

Manche haben ererbte Schwächen, andere scheinbar überhaupt keine Gesundheitsprobleme. Im Laufe des Lebens machen sich ererbte Schwächen weiter bemerkbar. Hinzu kommen aber auch Auswirkungen der Lebensumstände und Verhaltensweisen. Das zeigt sich auch beim Blick auf die Herzgesundheit am Arbeitsplatz.
Folgende Risikofaktoren begünstigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen:

  • Rauchen
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • mangelnde Bewegung
  • Übergewicht
  • schlechte Ernährung
  • Diabetes
  • Stress

Die Förderung von Herzgesundheit am Arbeitsplatz muss deshalb auch das Freizeitverhalten berücksichtigen.

Herzgesundheit am Arbeitsplatz: Vorbeugen hilft!

Acht Stunden am Schreibtisch und zur Entspannung mit der Chipstüte vor den Fernseher: Jeder weiß heute, dass dies nicht gesund ist. Und viele Risikofaktoren bedingen einander – wer sich zu wenig bewegt, bekommt schneller Übergewicht, vor allem, wenn es sich dabei auch noch vitaminarm und fetthaltig ernährt. Besonders ungünstig wirkt Bauchfett. Denn dieses erzeugt sogar Hormone, die unter anderem den Fettstoffwechsel negativ beeinflussen. Auch Diabetes Typ 2 wird so gefördert.

Herzgesundheit am Arbeitsplatz: Eine Frau macht Sport und beugt so Problemen vor

Mit mehr Bewegung lassen sich also viele Risikofaktoren gleichzeitig verringern und die Herzgesundheit am Arbeitsplatz fördern. Bezuschusst ein Arbeitgeber Fitnessangebote, so sind die Angestellten eher motiviert, sie zumindest einmal auszuprobieren. Dabei ist es hilfreich, wenn das Angebot für jeden Geschmack etwas bietet. Das können Kooperationen mit örtlichen Einrichtungen sein oder Online-Angebote, die jeder zuhause abrufen kann. Sport hilft auch, Stress abzubauen. Mitarbeiter, die sich fit halten, werden außerdem weniger krank – eine Win-Win-Situation für alle also.

Herzgesundheit am Arbeitsplatz: Sport tut gut und soll auch Spaß machen

Grundsätzlich ist jede Bewegung nützlich, die den Mitarbeitern Spaß macht und ihnen hilft, Übergewicht zu vermeiden. Firmen sollten deshalb auf Vielfalt setzen – der eine fühlt sich von Bouldern angesprochen, die andere vielleicht von Zumba oder Pilates. Wer bereits an Problemen wie Bluthochdruck oder beginnender Atherosklerose leidet, ist besonders gut bei Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Walken aufgehoben. Auch leichtes Krafttraining ohne Pressatmung ist möglich. Sportarten, bei denen Spitzenbelastungen für den Blutdruck zu erwarten sind, wie Fußball oder schweres Krafttraining, sollte diese Personengruppe eher meiden. Als gute Hilfe im Umgang mit Stress haben sich Yoga und Tai-Chi erwiesen – auch dies trägt dazu bei, gesund zu bleiben. Sport verbessert nicht nur der Herzgesundheit am Arbeitsplatz. Bewegung wirkt auch vorbeugend gegen Haltungsschäden wie Rückenprobleme.

Allgemein gilt: Lieber öfter ein bisschen Sport als sich einmal völlig verausgaben und dann die ganze Woche nichts tun. Als Richtwert gelten vier- bis fünf Mal in der Woche eine halbe Stunde. Arbeitgeber, die die Herzgesundheit am Arbeitsplatz besonders fördern wollen, können auch einen Raum opfern, den sie den am Schreibtisch sitzenden Mitarbeitern für kurze Bewegungspausen zur Verfügung stellen. Denn Sitzen gefährdet die Gesundheit – aber Sie wollen vielleicht nicht, dass der Kollege seine Dehnübungen direkt neben Ihrem Schreibtisch macht.

Quelle Titelbild: Pexels / Pixabay

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