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Achtsamkeit: Mit diesen Tipps den Trend erleben

Wahrscheinlich klingt jedem von uns noch dieser eine Satz der Eltern in den Ohren. Einige haben ihn möglicherweise auch schon an die eigenen Kinder weitergegeben. „Gib bitte acht!“ Drei kleine Worte mit einer ziemlich großen Bedeutung. Was damit gemeint ist, dürfte klar sein: Man soll auf sich aufpassen, keinen Unfug treiben und eben Achtsamkeit zeigen. Dies gelingt natürlich am besten, wenn man konzentriert und bewusst durch das Leben geht. An der Ampel soll man also auf den Verkehr achten, beim Sport die Signale des Körpers beachten, in bedrohlichen Situationen die Gefahr beobachten.

Mittlerweile gewinnt das Thema Achtsamkeit aber auch im Leben von erwachsenen Menschen immer mehr an Bedeutung. Insbesondere wenn es um die Gesunderhaltung von Körper und Geist oder präventive Maßnahmen geht, ist immer wieder von der Achtsamkeit die Rede. Langsam, aber sicher könnte man Achtsamkeit sogar nicht mehr nur als Begriff, sondern als ganze Trendbewegung ansehen. Das Deutsche Fachzentrum für Achtsamkeit (DFME) definiert Achtsamkeit als

…eine Qualität des menschlichen Bewusstseins, eine besondere Form von Aufmerksamkeit. Es handelt sich dabei um einen klaren Bewusstseinszustand, der es erlaubt, jede innere und äußere Erfahrung im gegenwärtigen Moment vorurteilsfrei zu registrieren und zuzulassen.

 

(Quelle: https://dfme-achtsamkeit.de/was-ist-achtsamkeit-wirkung/)

Achtsamkeit lenkt die Gedanken folglich in das Hier und Jetzt. Dabei ist die Loslösung von Bewertungen ein wichtiger Aspekt: Nur wer bestimmte Situationen urteilsfrei wahrnimmt und nicht sofort bewertet, lebt achtsam.

Exkurs: Ursprünge der Achtsamkeit im Buddhismus

In der westlichen Welt hat sich insbesondere der US-Amerikaner Jon Kabat-Zinn einen Namen als Vater der Achtsamkeitspraxis gemacht. Der gebürtige New Yorker dozierte an der University of Massachusetts und entwickelte bereits in den 1970er Jahren ein spezielles Achtsamkeitstraining. Vor allem war Kabat-Zinn aber ein überzeugter Schüler des Zen-Buddhismus.

Ursprünge der Achtsamkeit liegen im Buddhismus: Bild einer Buddha Statue

Genau hier hat die Achtsamkeit quasi ihren Ursprung. Die Grundlage des Buddhismus bilden nämlich vier sogenannte „Edle Wahrheiten“, die nach Ansicht der Deutschen Buddhistischen Union (DBU) folgendermaßen interpretiert werden können:

  1. Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll
  2. Gier und Hass sind die Ursachen des Leidens
  3. Das Leiden vergeht, wenn die Ursachen erlöschen
  4. Zum Ende des Leidens führt der edle achtfache Pfad

Und was hat das nun mit Achtsamkeit zu tun? Ganz einfach: Achtsamkeit ist ein Teil dieses achtfachen Pfades, der zu einem Leben ohne Leid führen soll. Ein klares Bewusstsein und klare Wahrnehmungen sind demnach elementar wichtig, um glücklich zu leben.

Wem das nun alles zu komplex ist, der kann jedoch beruhigt sein. Achtsamkeit ist zwar ein großer Bestandteil des Buddhismus. Um achtsam zu leben, muss man die buddhistische Lehre aber nicht vollumfänglich praktizieren.

Mit diesen Tipps bringen Sie Achtsamkeit in Ihren Alltag

  • Routinen ändern

So viele Dinge erledigen wir, ohne sie bewusst wahrzunehmen. Warum auch? Es geht ja meistens schon von selbst. Morgens aufstehen und die Zähne putzen gehört beispielsweise dazu. Oder der tägliche Weg zur Arbeit. Warum aber nicht mal etwas ändern und neue Dinge intensiver als sonst erleben?

  • Bewusst atmen

Haben Sie schon einmal versucht, minutenlang einfach nichts zu tun und ganz bewusst Ihren Atem wahrzunehmen? Immer mehr Menschen schwören auf Meditation als Quell neuer Energie. Mittlerweile gibt es auch unzählige Podcasts, Bücher oder Videos zum Meditieren. Oft reichen schon wenige Minuten, etwa vor dem Schlaf, um die Gedanken loszulassen und dem Alltagsstress zu entkommen.

  • Ruhig essen

Achtsam leben heißt auch: achtsam essen. Insbesondere in der beschleunigten Arbeitswelt fehlt vielen Menschen vermeintlich die Zeit, um der Nahrungsaufnahme die volle Aufmerksamkeit zu widmen. Die Pasta kann man ja auch mal schnell während eines Meetings oder vor dem Laptop verschlingen. Das Sättigungsgefühl fällt dabei aber unter den Tisch, wir essen automatisch mehr und ungesünder.

  • Multitasking beenden

Wer erinnert sich nicht gerne an die Samstagabende, an denen die gesamte Familie vor dem Fernseher saß und die TV-Show das Highlight der Woche war. Mittlerweile kann von einem gemeinsamen Erlebnis nicht mehr die Rede sein. Der Fernseher läuft zwar noch immer, aber die Kinder spielen parallel am Handy, die Mutter liest eine Zeitschrift und der Vater löst die Kreuzworträtsel. Viele Dinge gleichzeitig zu erledigen, führt zwangsläufig zu einer extremen Reizüberflutung. Achtsamkeit? Fehlanzeige.

  • Handy weglegen

In den meisten Fällen ist tatsächlich das Handy der Übeltäter. Es begleitet uns quasi rund um die Uhr – in den Urlaub, zur Arbeit, beim Sport. Und wenn man abends im Bett liegt, müssen selbstverständlich auch noch die News des Tages und die Posts der coolen Influencer gelesen werden. Aber warum eigentlich? Weniger ist manchmal mehr. Das gilt auch für die Handynutzung.

Achtsamkeiten leben und das Handy weglegen: Zwei Personen mit Handy in der Hand

Achtsamkeit: Diese Benefits dürfen Sie erwarten

Der mentale Aspekt:

Achtsamkeit verstärkt positive Gefühle und verringert gleichzeitig die negativen. Die Ursache dafür liegt im Gehirn: Durch regelmäßiges Meditieren kann der Mandelkern des Gehirns schrumpfen und gleichzeitig der Hippocampus wachsen.

Der körperliche Aspekt:

Der Kardiologe Herbert Benson erforschte vor fast 50 Jahren den Zusammenhang zwischen Meditation und Herz-Kreislauf-System. Unter anderem zeigten sich dabei positive Wirkungen auf den Blutdruck und die Herzfrequenz. Jon Kabat-Zinn stellte zudem fest, dass durch mehr Achtsamkeit Menschen mit chronischem Leiden besser mit ihrem Schmerz umgehen können. Weitere Studien bestätigten auch, dass regelmäßiges Achtsamkeitstraining zu einem Wachstum von Hirnzellen führt, die unter anderem für das Gedächtnis zuständig sind.

Der soziale Aspekt:

Achtsame Menschen sind Forschungen zufolge verständnisvoller und weniger egoistisch. Die gesteigerte Empathie führt sogar zu besseren soziale Beziehungen.

Quelle Titelbild: alfcermed / Pixabay

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