spot_img
StartMitarbeitergesundheitStress am Arbeitsplatz: Ursachen erkennen und eingreifen!

Stress am Arbeitsplatz: Ursachen erkennen und eingreifen!

Stress am Arbeitsplatz ist auf Dauer sehr belastend und kann zu ernsten Erkrankungen führen. Darum ist es wichtig, Stressfaktoren zu identifizieren und möglichst früh gegenzusteuern. Stress gilt heute als eines der größten Gesundheitsrisiken im Arbeitsleben. Ist das Stresslevel dauerhaft hoch und gibt es kein Ventil, hat das gravierende körperliche und psychische Folgen.

Typische Anzeichen für Stress am Arbeitsplatz

Man muss zwischen Dauerstress und sporadisch auftretendem Stress unterscheiden. Akuter Stress ist in einer herausfordernden Situation durchaus normal. Hat sich die Situation beruhigt, spüren wir auch keine Stresssymptome mehr. Bei chronischem Stress sieht das ganz anders aus. Bei Dauerstress gesellen sich zu körperlichen Beschwerden in der Regel auch psychische. Die häufigsten Anzeichen für Stress sind Reizbarkeit und nervöse Unruhe, Konzentrationsstörungen, Atembeschwerden und Herzrasen, Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen sowie Durchfall, Erbrechen oder Magenkrämpfe. Auch Reizdarm und Sodbrennen werden bei Patienten, die unter Stress am Arbeitsplatz leiden, festgestellt. Wer die Symptome ignoriert, kann damit den Weg in eine schwere Krankheit ebnen.

Was erzeugt Stress am Arbeitsplatz?

1. Starke Arbeitsbelastung

Personalabbau, Outsourcing und die Einführung neuer Produktionsmethoden sind Merkmale unserer Leistungsgesellschaft. Meist haben Rationalisierungsprozesse negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Belegschaft, erzeugen enormen Druck und Zukunftsängste.

2. Konflikte mit Vorgesetzten oder Kollegen

Nicht jeder hat verständnisvolle Kollegen, selbst manche Vorgesetzte sind feindselig, verletzend und diskriminierend. Soziale Kompetenz wird leider niemanden in die Wiege gelegt. Gut 30 % der Berufstätigen sind schon einmal in Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten geraten. Viele entwickeln bei Stress am Arbeitsplatz somatische Beschwerden wie Kopfweh, Magen-Darm-Erkrankungen oder sogar Depressionen und Burn-Out.

3. Termindruck

Durch Termindruck entsteht sehr schnell Stress am Arbeitsplatz. Studien der Techniker Krankenkasse zufolge rangiert Termindruck in der Liste stressauslösende Faktoren noch vor schlechtem Arbeitsklima. Sprechen Sie mit Ihrem Chef über seine Erwartungshaltung.

Stress am Arbeitsplatz: Termindruck bildlich dargestellt durch eine Uhr im Sand

4. Monotonie

Genauso wie zu viel Verantwortung ist auch monotone Arbeit frustrierend, führt zu Stress am Arbeitsplatz und zum Burn-Out. Lassen Sie es nicht so weit kommen. Insbesondere Berufsanfänger sind betroffen, denn ihnen gibt man aus Misstrauen zunächst kaum Verantwortung. Studien belegen, dass mit monotoner Arbeit in Verbindung mit ständigem Zeitdruck und wenigen Handlungsbefugnissen ein höheres Herzinfarktrisiko einhergeht. Herzinfarkt ist also keineswegs eine typische Managerkrankheit.

5. Schlechtes Arbeitsklima

Die schlimmste Form von schlechtem Arbeitsklimas ist Mobbing, doch es gibt viele Spielarten dieses Stressauslösers. Leider spielt in vielen Firmen die mentale Gesundheit der Mitarbeiter überhaupt keine Rolle. Für den Betroffenen ist außerdem schwer, die einzelnen Formen zu erkennen und klar zu benennen. Ein schlechtes Arbeitsklima steht in der Rangliste für Auslöser von Stress am Arbeitsplatz noch vor noch vor Leistungsdruck.

6. Mangelnde Wertschätzung

Wertschätzung ist der Schlüssel für ein gutes Arbeitsklima. Wir alle werden gerne gelobt, insbesondere von unseren Vorgesetzten. Wir möchten, dass Sie erkennen, was sie an uns haben. Leider sieht die Realität oft anders aus. Fehlt die Wertschätzung, stresst das mehr als Zeitdruck.

Welche Altersgruppen sind besonders von Stress am Arbeitsplatz besonders betroffen?

Während sich bei Umfragen nur 2 % der 18- bis 25-Jährigen für gestresst halten, sind 30- bis 39-jährige Berufstätige am stärksten von Stress am Arbeitsplatz betroffen. Besonders stark leiden Frauen, Stadtbewohner und Angestellte unter Stress. Nachvollziehbar, denn Frauen müssen den Spagat zwischen Kindern und Karriere leisten, Stadtbewohnern fehlt die Natur für den seelischen Ausgleich.

Was tun gegen Stress am Arbeitsplatz?

Ein Leben ganz ohne Stress ist zwar unrealistisch und widerspricht der menschlichen Natur, doch ist es sinnvoll, schon die ersten Anzeichen von Stress am Arbeitsplatz zu bekämpfen, um chronischen Erkrankungen vorzubeugen.

a. Öfter Pausen einlegen

Lassen Sie sich nicht vom Arbeitsdruck vereinnahmen und legen Sie regelmäßig Pausen ein. Die Wirksamkeit dieser vermeintlich kleinen Maßnahme ist groß. Egal, ob Sie zum Büro des Kollegen gehen oder sich einen Kaffee machen, den eigenen Schreibtisch zu verlassen kann umgehend Stress abbauen. Fragt Sie der Chef, ob Sie dieses oder jenes noch schnell erledigen könnten, sollten Sie öfter Nein sagen. Freizeit muss Freizeit bleiben. Hüten Sie sich außerdem davor, Arbeit mit nachhause zu nehmen.

b. Loslassen lernen durch mentales Training

Wenn Sie zuhause nicht abschalten können und Sie Gedanken an die Arbeit umtreiben, müssen Sie lernen, loszulassen. Entspannungsübungen wie Yoga, Autogenes Training oder progressive Muskelentspannung sind hervorragend geeignet, das Gedankenkarussell abzustellen und den Stress am Arbeitsplatz hinter sich zu lassen.

Stress am Arbeitsplatz: Yoga & Meditation können helfen

c. Sport entspannt und macht glücklich

Sport ist zum Stressabbau ideal. Ob Fitnesstraining im Studio oder Ausdauersport im Freien, alles ist erlaubt, was Ihnen gut tut und Spaß macht. Gehen Sie Laufen, Schwimmen, Radfahren oder treffen Sie sich mit Freunden zum Walking. In Gesellschaft vergisst man den Stress am Arbeitsplatz viel schneller und kann auch mal herzhaft lachen. Lachen baut Stresshormone ab und sorgt für mehr seelisches und körperliches Gleichgewicht. Achten Sie aber darauf, sich nicht mit anderen zu vergleichen, denn das erzeugt nur wieder unnötigen Stress.

Auch Firmenfitness ist gegen Stress am Arbeitsplatz wichtig. Mit Entspannungs- und Fitnessprogrammen im Unternehmen hat negativer Stress keine Chance mehr. Das betriebliche Gesundheitsmanagement konzentriert sich vor allem auf Prävention, denn sie spart erhebliche Folgekosten durch Krankheit. Glücklicherweise erkennen immer mehr Firmen, wie bedeutsam die Reduktion von Stress am Arbeitsplatz ist. Kluge betriebliche Gesundheitsförderung setzt dabei auf körperliche und seelische Fitness.

Zur Stressbewältigung dienen individuelle, firmenbezogene Sport- und Entspannungsprogramme, deren Teilnahme zwar freiwillig ist, die aber von den meisten Mitarbeitern sehr gerne angenommen werden. Körperlich fit zu sein bedeutet auch, bei körperlich anstrengenden Berufen in Gefahrensituationen besser reagieren zu können. Fitnessprogramme im Betrieb halten gesund, machen Spaß und ganz nebenbei lernen Sie Ihre Kolleg*innen neu kennen und schätzen.

Stress am Arbeitsplatz: Fazit

Jeder Mensch reagiert anders auf Stress. Was bei dem einen zu Schweißausbrüchen führt, lässt den anderen relativ kalt. Wichtig ist das individuelle Stressempfinden, das Sie bei Symptomen immer zum Arzt führen sollte. Ist der Druck zu stark und fehlt es an Regeneration, kommt es zu körperlichen und seelischen Beschwerden. Migräne, Tinnitus, Rückenleiden und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind typische Folgen von Dauerstress, der sich auch negativ aufs Privatleben auswirkt. Glücklich können sich diejenigen schätzen, die am Arbeitsplatz Wertschätzung und Anerkennung erfahren. Wer seine seelischen Widerstandskräfte stärkt, zeigt auch weniger körperliche Symptome. Wir schön, dass sich etwas seelische Widerstandsfähigkeit sogar antrainieren lässt! Ist der Leidensdruck jedoch sehr groß, hilft nur der Wechsel des Arbeitsplatzes.

Quelle Titelbild: geralt / Pixabay

- Advertisment -spot_img

Sehr beliebt