Eine wichtige Erkenntnis setzt sich in immer mehr Firmen durch: Mitarbeiterzufriedenheit verbessert nicht nur das Betriebsklima, sondern auch den Unternehmenserfolg. Was zunächst verblüffend einfach klingt, erweist sich in der Planung zur Umsetzung dennoch als Herausforderung. Außerdem ahnen Personalchefs, dass es für Mitarbeiterzufriedenheit heutzutage mehr bedarf als traditionelle Betriebsausflüge oder ohnehin notwendige Fortbildungen. Doch womit können sie ihre Angestellten begeistern?
Betriebliches Gesundheitsmanagement als Schlüssel zur Mitarbeiterzufriedenheit
Inzwischen ist vielen Menschen die große Bedeutung von persönlicher Gesundheitsvorsorge bewusst. Allein an der Umsetzung hapert es oft noch. Hilfreich ist es, beim Nachdenken über betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit den Basisgedanken aufzugreifen: Was für Arbeitsbedingungen wünschen sich Mitarbeiter? So unterschiedlich die individuellen Vorstellungen darüber sind, wird der Gesundheitsaspekt stets dabei sein. Gesundheit am Arbeitsplatz ist somit ein äußerst dankbares Thema zur Optimierung der Mitarbeiterzufriedenheit. In der Planung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements eignet sich eine Mitarbeiterbefragung ausgezeichnet zur Entwicklung eines überzeugenden, tragfähigen Konzepts.
Arbeitsplatzbezogenes Gesundheitsmanagement
Als wirksamer Beitrag zur Mitarbeiterzufriedenheit beugt ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz Gesundheitsbeeinträchtigungen wie Haltungsschäden, Rückenschmerzen, Kopfweh oder Augenproblemen vor. Maschinen und Geräte müssen sicher und bequem bedienbar sein. Mitarbeiterzufriedenheit bedeutet auch, nicht völlig erschöpft in den Feierabend zu gehen.
Eckpfeiler im betrieblichen Gesundheitsmanagement: Firmenfitness- und Sportangebote
Der gern zitierte innere Schweinehund ist oft genug ein mächtiger Gegner beim Bemühen, eingefahrene ungesunde Gewohnheiten gegen gesundheitlich vorteilhaftere einzutauschen. Gemeinsam betriebener Sport stärkt kollegiale Verbindungen und fördert die Mitarbeiterzufriedenheit. Fitness- und Sportangebote im Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements gehen über unternehmenseigene oder bezuschusste externe Fitness-Studios hinaus. Unternehmen halten für ihre Mitarbeiter eigene Programme für Fitness und Sport bereit, abgestimmt auf den spezifischen beruflichen und persönlichen Bedarf der Belegschaft.
Beliebt und bewährt dafür sind Sportarten oder Aktionen wie Aerobic, Zumba, Rückentraining, Wirbelsäulen-Gymnastik, Physiotherapie, Kraft- und Ausdauertraining, Schwimmen, außerdem Qi Gong, Tai-Chi oder Yoga. Firmenfitness- und Sportangebote beeinflussen die Mitarbeiterzufriedenheit so positiv, dass sie immer ins betriebliche Gesundheitsmanagement aufgenommen werden sollten.
Gesundheitliche Aufklärung
Ergänzende Informationsveranstaltungen zur gesundheitlichen Lebensführung machen betriebliches Gesundheitsmanagement vollkommen. Themen wie Arbeitsschutz, gesunde Ernährung, Gewichtsreduktion, Anti-Stress-Management und erholsamer Schlaf kommen erfahrungsgemäß gut an. Die erfolgreiche Umsetzung der Tipps trägt deutlich zu Mitarbeiterzufriedenheit bei. Hinzu kommt der positive Eindruck, dass der Firma etwas an ihrem Personal liegt – über die Arbeitsleistung der einzelnen Mitarbeiter hinaus.
Gesundheitsmanagement im Betrieb planen durch Mitarbeiterbefragung
Als unmittelbar Betroffene vom betrieblichen Gesundheitsmanagement sollten die Mitarbeiter unbedingt an den Vorbereitungen beteiligt werden, zum Beispiel durch eine ausführliche Mitarbeiterbefragung. Neben der beabsichtigten Sammlung von Ansichten und Ideen drückt dieser erste Schritt Wertschätzung gegenüber den Angestellten aus. Sie fühlen sich ernst genommen. Außerdem erfahren sie, wie sie durch das Einbeziehen in wichtige Entscheidungen selbst daran mitwirken können. Übrigens ist Wertschätzung einer der wichtigen Faktoren für Mitarbeiterzufriedenheit.
Mitarbeiterzufriedenheit: Methoden zur Mitarbeiterbefragung
Personalverantwortlichen stehen verschiedene Methoden für die Befragung ihrer Mitarbeiter zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit zur Verfügung. Dabei können sie sich auf eine Methode beschränken, aber auch mehrere parallel anwenden. Als zielführend haben sich zum Beispiel diese Verfahren erwiesen:
- Fragebögen in Papierform: Ankreuzen vorgegebener Optionen und/oder freie Antwortfelder für eigene Vorschläge
- Online-Befragungen
- Einzel-Interviews
- Gruppen-Interviews
- Workshops
Neben Verbesserungsvorschlägen soll negative Kritik ausdrücklich erwünscht sein. Sofern keine beruflichen Sachzwänge unbequeme Situationen bedingen, können sich hier neue Wege auftun. Um betriebliche Schwachstellen aufzudecken, ist die Verwendung anonymisierter Fragebögen von Vorteil.
Nach Gewinnung erster Erkenntnisse können weitere vertiefende Mitarbeiterbefragungen sinnvoll sein.
Eine gründliche Vorbereitung ist das A und O einer Mitarbeiterbefragung. Jeder Personalchef wird sofort eine Fülle von Ideen dafür haben. Ebenso wird es in einer spontan einberufenen Personalrunde an Vorschlägen für eine bessere Mitarbeiterzufriedenheit nur so wimmeln. Doch wie zielführend wäre dies wirklich? Mehr Effizienz verspricht eine eigens entwickelte Struktur der Befragung.
Inhalte einer Befragung zur Mitarbeiterzufriedenheit
Zu Beginn sollte beim Strukturieren der Inhalte der Mitarbeiterbefragung zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz der gesundheitliche Aspekt der Arbeitssituationen im Fokus stehen. Entsprechend sind die Fragen für den Auskunftsbogen und die Interviews zu formulieren.
Maßgebliche Aspekte zur Ermittlung einer möglichst hohen Mitarbeiterzufriedenheit sind beispielsweise:
- ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz
- Arbeitsplatzumgebung
- Sicherheit am Arbeitsplatz
- funktionelle Arbeitsmittel
- Ausmaß der körperlichen, geistigen und seelischen Beanspruchung
- Organisation der Arbeitsabläufe
- mögliches eigenes Mitgestalten von Arbeitsprozessen
- monotone oder abwechslungsreiche Arbeitsaufgaben
- Unterstützung/Krisenmanagement
- Weiterbildungsangebote
- Stressfaktoren
- angemessener Personalschlüssel
- Work-Life-Balance
- kollegialer Umgang und allgemeines Betriebsklima
- innerbetriebliche Kommunikation
- Motivation/Arbeitsfreude
- Identifikation mit dem Unternehmen und seiner Unternehmenskultur
- Maßnahmen zur Mitarbeitergesundheit
Je nach Branche, Betriebsgröße und Mitarbeiterstruktur bergen die aufgeführten Aspekte genug Ansatzpunkte zum Verfassen zielorientierter Fragen.
Worauf müssen Unternehmen bei der Einführung ihres betrieblichen Gesundheitsmanagements achten?
Wie heißt es doch: „Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!“ Das gilt auch für die Implementierung von betrieblichem Gesundheitsmanagement. Das Ziel der verbesserten Mitarbeiterzufriedenheit lässt sich nur erreichen, wenn die enthaltenen Maßnahmen positiv beim Personal ankommen. Vom Arbeitgeber favorisierte persönliche Wunschvorstellungen mit erzieherischem Anspruch verfehlen leicht ihren Zweck, wenn sie allzu durchschaubar daherkommen. Glücklicherweise bieten gesundheitliche Themen ausreichend Spielraum, um beiden Seiten – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – gerecht zu werden. Aus diesem Grund ist eine sorgfältige Planung des betrieblichen Gesundheitsmanagements inklusive Mitarbeiterbefragung auch so wichtig. Je umfassender der Fragenkatalog und je akribischer die anschließende Auswertung, desto besser wird die Mitarbeiterzufriedenheit künftig sein. Großen und komplexen Unternehmen ist anzuraten, sich zur Befragung ihrer Mitarbeiter, Umfrageauswertung und Planung vom betrieblichen Gesundheitsmanagement professionellen Rat einzuholen.
Inwieweit ein Unternehmen von betrieblichem Gesundheitsmanagement profitiert
Beruht die zeitliche und finanzielle Investitionen in verbesserte Mitarbeiterzufriedenheit auf bloßer Menschenfreundlichkeit des Unternehmens? Oder zieht es selbst Vorteile daraus? Tatsächlich bedeutet betriebliches Gesundheitsmanagement eine Win-win-Situation für Unternehmen und Personal. Während sich die Mitarbeiter über attraktive gesundheitsfördernde Programme wie Sport oder Ernährungsberatung einschließlich spürbarer Gesundheitseffekte freuen, genießt der Arbeitgeber daraus resultierende Unternehmensvorteile. Das Betriebsklima verbessert sich. Der Krankenstand sinkt durch verbesserte Gesundheit sowie Motivation. Zufriedene Mitarbeiter kündigen kaum. Entsprechend seltener muss neu eingestelltes Personal eingearbeitet werden, was ebenfalls Personalkosten senkt.
Mitarbeiterzufriedenheit durch BGM: Fazit
Die Investition in betriebliches Gesundheitsmanagement zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit lohnt sich. Die hohe Akzeptanz unter den Mitarbeitern und gesundheitliche Erfolge verstärken das kollegiale Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation mit dem Unternehmen. Zufriedenes Personal leistet mehr und trägt messbar zum geschäftlichen Erfolg bei. Firmen, die etwas für Gesundheit und Wohlergehen ihrer Angestellten tun, tun gleichzeitig etwas für ihren eigenen guten Ruf. Angesehene Unternehmen haben es zudem leichter, in ihrer Branche qualifizierte Mitarbeiter zu finden und zu halten.
Quelle Titelbild: RobinHiggins / Pixabay