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Firmenfitness einfach erklärt: Ein Überblick

Krankheitsbedingte Ausfalltage sorgen bei Unternehmen jährlich für Milliardeneinbußen. Hauptsächlich dafür verantwortlich sind Studien, wissenschaftliche Quellen und Statistiken zufolge Erkältungen und Rückenschmerzen. Firmenfitness kann dabei helfen, die Kosten, die durch krankheitsbedingte Ausfälle entstehen, zu reduzieren, indem sie Arbeitnehmer fitter macht. Da wird am eigenen Bizeps gearbeitet, in Laufgruppen für den nächsten Firmenlauf trainiert oder beim Schwimmen Stress abgebaut – ein Engagement, das sich auf lange Sicht sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer auszahlt. Warum das so ist, erfahren Sie im Folgenden.

Firmenfitness: Definition

Firmenfitness ist ein Konzept aus dem betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM), das über die Regulierung der körperlichen Aktivität der Mitarbeiter eines Unternehmens ökonomische Zielgrößen erreichen soll. Zu diesen Zielgrößen zählen sowohl quantitative Werte wie die Fehlzeiten und Krankheitskosten der Mitarbeiter als auch qualitative Kenngrößen wie das Betriebsklima und die Motivation der Arbeitnehmer.

Laut einer Definition der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraums umfasst Firmenfitness alle gemeinsamen Maßnahmen, die von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Firmenfitnessanbietern ergriffen werden, um die Gesundheit und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu verbessern. Gemeint sind also nicht nur von Unternehmen bezuschusste Fitnessstudios, sondern alle Sport- und Fitnessprogramme, die Unternehmen ihren Mitarbeitern anbieten. Klassische Beispiele hierfür sind Yoga, Zumba, Tai Chi, Pilates, Aerobic, Qi Gong, Rückentraining und Wirbelsäulengymnastik.

Firmenfitness kann die Motivation und Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer merklich steigern. So kann man nicht nur krankheitsbedingte Folgekosten verringern – durch das gesteigerte Engagement der Mitarbeiter steigert sich auch das Image und die Attraktivität des Unternehmens auf dem Arbeitsmarkt.

Firmenfitness: Konzept

Die Bedeutung von Muskel-Skelett-Problemen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen für die Fehlzeiten von Mitarbeitern nimmt im Laufe des Lebensalters merklich zu. Sicherlich eine Hauptursache hierfür ist mangelnde körperliche Aktivität – sie zu fördern, scheint daher ein sinnvoller Ansatzpunkt zu sein.

Das Hauptaugenmerk von Firmenfitness liegt dementsprechend in den meisten Fällen auf Bewegungsschulungen, Physiotherapieangeboten und Bewegungsmaßnahmen. Im Gegensatz zu anderen Sport- und Fitnessangeboten ist bei Firmenfitness immer ein Bezug zum Unternehmen vorhanden, das sich ideell und finanziell an der Umsetzung der gesundheitsfördernden Maßnahmen beteiligt. Hierbei bestehen verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten, die sich in ihrem Umfang, ihrer Nachhaltigkeit und ihrem Investitionsvolumen unterscheiden. Häufig werden Kooperationen mit Fitnessstudios abgeschlossen – zur Firmenfitness zählen aber auch alle anderen Sport- und Fitnessprogramme, die Unternehmen ihren Mitarbeitern ermöglichen.

Firmenfitness: Jeder kann sich sein eignes Training zusammenstellen

Bedeutung

Längst haben auch Unternehmen in Deutschland erkannt, welche Vorteile die Integration von Firmenfitnessprogrammen in ihr betriebliches Gesundheitsmanagement mit sich bringt. Damit folgen sie einem Trend aus den USA, wo moderne Firmen schon seit Jahren in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter investieren. Für den Arbeitgeber bedeutet die Einrichtung einer Fitnesslösung für seine Mitarbeiter vor allem eines: Durch die positiven mentalen, emotionalen und körperlichen Effekte des Trainings werden die Mitarbeiter merklich leistungsfähiger – in Zukunft können sie bessere Arbeitsleistungen erbringen. Arbeiten werden korrekter ausgeführt, Fehler passieren wesentlich seltener. Auch die Zufriedenheit, die emotionale Bindung an die Firma und die Arbeitsmotivation der Arbeitnehmer steigen. In der Folge sinken die Kosten, die unvorhergesehene Ausfalltage aufgrund von Krankheit oder Verletzung verursachen.

Für viele kleine und mittelständische Unternehmen bedeutet das eine enorme finanzielle Entlastung. Der Arbeitnehmer auf der anderen Seite profitiert von der Tatsache, dass die Firmenfitnessangebote für ihn in aller Regel kostenlos sind. In manchen Fällen können sie sogar in der Arbeitszeit absolviert werden. Dadurch profitiert der Mitarbeiter sowohl emotional als auch gesundheitlich von Firmenfitness. Er wird körperlich fitter und erkrankt merklich seltener. Sein Wohlbefinden, seine Lebensqualität und seine Leistungsfähigkeit steigen. Das macht sich natürlich nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen bemerkbar. Zudem profitiert der Arbeitnehmer von dem verbesserten Betriebsklima, das entsteht, wenn man Firmenfitness als Ort des Austauschs und der Kommunikation etabliert.

Firmenfitness: Forschung

Studien, wissenschaftliche Quellen und Statistiken zeigen: Durch Arbeitsunfähigkeit geht Unternehmen viel Geld verloren. Ebenfalls wissenschaftlich nachgewiesen sind in diesem Zusammenhang auch die Vorteile von Firmenfitness. Dass sie Fehlzeiten reduzieren kann, zeigt zum Beispiel eine Übersichtsarbeit des US-amerikanischen Forschers Dr. Steven G. Aldana, die die Ergebnisse von 72 Studien zusammenführt. Die Ergebnisse sprechen für sich: Mit Firmenfitness kann man Fehlzeiten zwischen zwölf und 36 Prozent reduzieren. Dadurch sind Kostensenkungen von bis zu 34 Prozent möglich. Mehr noch: Es scheint, dass für jeden Dollar, der in Firmenfitness gesteckt wird, zwischen 2,5 und 4,85 Dollar eingespart werden können.

Eine Arbeit des US-amerikanischen Sporttrainers Larry Chapman bekräftigt die Annahme, dass Firmenfitness bei der Reduzierung von Fehlzeiten helfen kann. Das Firmenfitness darüber hinaus sogar ein Mittel gegen Depressionen sein kann, zeigt eine Übersichtsstudie von der University of York.

Firmenfitness: Laufgruppen machen glücklich

Insgesamt legen die Erkenntnisse aus der Wissenschaft nahe, dass Unternehmen gut daran tun, in Firmenfitness zu investieren. Denn sie kann nicht nur dabei helfen, Kosten einzusparen, sondern unterstützt Arbeitnehmer zugleich auch bei der Erhaltung und Verbesserung ihrer Gesundheit.

Kosten

Firmenfitness kann man sehr unterschiedlich gestalten. Daher sind auch ihre Kosten sehr individuell – abhängig vom Budget, von den Wünschen und vom Bedarf des Unternehmens. Der Bedarf kann zum Beispiel durch Gesundheitstage und -checks festgestellt werden. Alternativ lassen sich auch Mitarbeiterbefragungen durchführen, um herauszufinden, ob Grundinteresse an einem Firmenfitnessprogramm besteht. Wenn ja, geht es im nächsten Schritt darum, Angebote einzuholen. Ob klassisches Fitnessstudio oder personalisiertes Trainingsangebot: Im Allgemeinen sollte von einem Durchschnittsbudget zwischen 200 und 250 Euro pro Jahr und Mitarbeiter ausgegangen werden, damit alle Kosten abgedeckt sind. So lässt sich ein vielseitiges Programm gestalten, das zahlreichen Mitarbeitern in Anspruch nehmen. In diesem Zusammenhang sollten Unternehmen auch nicht vergessen, einen Blick auf die mögliche steuerliche Unterstützung zu werfen. Seit 2008 wird sie in Form eines Freibetrags gewährt, der 600 Euro beträgt.

Firmenfitness: Fazit

Sie möchten fitte und gesunde Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen haben? Firmenfitness befindet sich im Aufwind: Mehr und mehr Unternehmen orientieren sich am Vorbild moderner Firmen in den USA, indem sie in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter investieren. Zu diesem Zweck integrieren sie Firmenfitnesskonzepte als komplette Lösung oder sinnvolle Ergänzung in ihr betriebliches Gesundheitsmanagement. Die Vorteile liegen auf der Hand – und das für beide Seiten. Weil gesunde und leistungsfähige Mitarbeiter der Grundstein für den Unternehmenserfolg sind, machen sie für Arbeitgeber den Unterschied aus. Schließlich verträgt kein Unternehmen langfristig hohe Fehlquoten und lange Krankenstände. Hinzu kommt, dass ein hochwertiges Sport- und Fitnessangebot Mitarbeiter auf Dauer konzentrierter macht. Durch mehr Bewegung und geeignete Sporteinheiten fühlen sie sich im Alltag fitter, besser gelaunt und leistungsfähiger – eine Win-Win-Situation sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer. Wenn das keine guten Gründe sind, Ihre Mitarbeiter in Zukunft zum Sport anzutreiben, wissen wir auch nicht weiter!

Quelle Titelbild: valkovav / Pixabay

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