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Betriebliche Gesundheitsförderung: Was ist das?

Viele Unternehmen haben längst erkannt, dass sich betriebliche Gesundheitsförderung lohnt. Bei anderen muss aber noch etwas Überzeugungsarbeit geleistet werden. Das Engagement im gesundheitlichen Bereich erhöht die Mitarbeiterzufriedenheit und reduziert Häufigkeit und Dauer von Krankschreibungen. Zahlreiche Studien belegen, dass ein in die Gesundheitsförderung investierte Euro den Unternehmer unterm Strich 2,70 € durch weniger Fehlzeiten einbringt. Nicht nur, das sich die Fehlstunden durch Krankheit reduzieren, die Mitarbeiter werden auch produktiver. Mal ehrlich, welcher Unternehmer wünscht sich das nicht?

Was ist betriebliche Gesundheitsförderung?

Die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)zielt darauf ab, die Gesundheit von Arbeitnehmern zu stärken, um ihre Arbeitsfähigkeit so lange wie möglich zu erhalten. Der Arbeitgeber ist dafür verantwortlich, dass seine Mitarbeiter vor Unfällen und Gefahren geschützt werden. Die Grundlagen hierfür sind in Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) festgeschrieben. Die betriebliche Gesundheitsförderung ist eine Handlungsstrategie auf mehreren Ebenen. Sie stellt eine freiwillige Zusatzleistung der Unternehmen zum gesetzlich vorgeschriebenen Arbeits- und Gesundheitsschutz dar.

Investitionen in die betriebliche Gesundheitsförderung lohnen sich

Basis für gute Arbeit ist ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld. In einer solchen Arbeitsumgebung passieren weniger Unfälle und die Mitarbeiter lassen sich nicht so häufig krankschreiben. Betriebliche Gesundheitsförderung ist ein Prozess, der die Qualität und Produktivität der Arbeit steigert. Zu berücksichtigen sind dabei zum Beispiel das Betriebsklima und die Führungskultur, die Life-Work- Balance jedes einzelnen Mitarbeiters und die Art der Aufgaben, die sie zu erledigen haben. Es wirkt sich sehr positiv aus, wenn die Mitarbeiter an der Realisierung einzelner Projekte zur Gesundheitsförderung beteiligt werden. Jeder ist schließlich Experte für seinen eigenen Arbeitsplatz und weiß genau, woran es hapert und was ihm gut tut. Nachdem der Bedarf evaluiert wurde, kann das Unternehmen Fitness-Angebote wie Rückenschule oder Yoga etablieren, die jedem zugutekommen. Wichtig ist, dass es auf freiwilliger Basis geschieht.

Betriebliche Gesundheitsförderung ist eine Invesitition in die Gesundheit der Mitarbeiter

Die 3 Säulen betrieblicher Gesundheitsförderung

Die Hauptsäulen für betriebliche Gesundheitsförderung sind Bewegung, gesunde Ernährung und eine positive Unternehmenskultur.

1. Fitness

Bewegung ist der „Knackpunkt“ für erfolgreiche betriebliche Gesundheitsförderung. Sie kann viel mehr bewirken als Medikamente und hat auf Körper und Seele viele positive Effekte. Wer sich regelmäßig bewegt, stärkt seinen Körper und verbessert seine geistige Leistungsfähigkeit ebenfalls. Medizinische Studien belegen, dass sportlich aktive Menschen stressresistenter sind. Sitzen ist die Geisel unserer Zeit, denn die meisten von uns sitzen viele Stunden am gleichen Platz. Die Folge sind Rücken- und Augenleiden, eine schwache Kondition und daraus resultierende Zivilisationskrankheiten. Studien beweisen, dass Freizeitsport nicht ausreicht, um die gesundheitlichen Folgen durch langes Sitzen auszugleichen.

2. Gesunde Ernährung

Wer langfristig gesund bleiben möchte, muss sich auch gesund ernähren. Dieses Wissen ist mittlerweile in nahezu alle Bevölkerungsschichten durchgedrungen. In vielen Betriebskantinen wird bereits ein ausgewogenes Ernährungskonzept verfolgt und von den Mitarbeitern gerne angenommen. In anderen Betrieben muss das Bewusstsein für die Bedeutung gesunder Ernährung noch geschaffen werden. Die betriebliche Gesundheitsförderung zielt hier darauf ab, mit Vorträgen zu gesunder Ernährung elementares Gesundheitswissen zu vermitteln. Dazu gehört zum Beispiel möglichst auf Zucker und Salz zu verzichten, tierische Produkte zu reduzieren, wenig verarbeitete Lebensmittel und viel Obst und Gemüse zu sich nehmen und viel Wasser oder Tee zu trinken. Im Idealfall werden sie durch attraktive Sportangebote wie Yoga, Walking oder Rückenschule ergänzt.

Betriebliche Gesundheitsförderung beinhaltet auch gesunde Ernährung

3. Unternehmenskultur

Wir alle möchten gerne in einem Unternehmen arbeiten, das von gegenseitiger Wertschätzung, offener Kommunikation und der Vorbeugung von körperlichen und seelischen Belastungen geprägt ist. Eine Unternehmenskultur, in der alle am Erreichen eines gemeinsamen Zieles arbeiten, fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl erheblich. So entstehen gutes Betriebsklima und hohe Mitarbeiterzufriedenheit. Werden die Vorgesetzten als Vorbilder wahrgenommen, können Mitarbeiter Defizite offen ansprechen, ohne Repressalien befürchten zu müssen. In einem Betrieb mit guter Unternehmenskultur lässt sich betriebliche Gesundheitsförderung viel erfolgreicher umsetzen, denn die Akzeptanz ist größer.

Was können Unternehmen konkret zur betrieblichen Gesundheitsförderung tun?

Das Sportangebot im Betrieb lässt sehr facettenreich gestalten. Aerobic, Badminton, Kraft- und Ausdauertraining, Pilates, Physiotherapie, Qi Gong, Rückenschule, Schwimmen, Tai Chi, Yoga, Zumba und viele andere Angebote lassen sich sehr gut als Betriebssport realisieren. Laufen und Walking bieten sich an, wenn im Unternehmen keine passenden Räume vorhanden sind. Es macht auch Sinn, einen Fitnesscoach in die Firma zu holen. Er bringt den Mitarbeitern geeignete Übungen bei und motiviert sie gleichzeitig. Alternativ zur Zusammenarbeit mit einem Bewegungs-Coach können Unternehmen auch mit einem externen Anbieter zusammenarbeiten. Das kann zum Beispiel ein Fitnessstudio, ein Sportverein oder Physiotherapeuten sein. Ein flexibler Anbieter passt sein Angebot an die Belastung der Beschäftigten an. Möglich ist auch die Ergänzung mit Informationsveranstaltungen (Gesundheitstage) im Betrieb.

Der Unterschied zwischen betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) und betrieblichem Gesundheitsmanagement (GBM)

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) werden in der Praxis zwar häufig synonym verwendet, sind aber nicht das gleiche. BGF ist ein Gesamtkonzept innerhalb des BGM. Das betriebliche Gesundheitsmanagement umfasst Aktivitäten zur Verbesserung der Gesundheit und des Arbeitsschutzes und verankert das Thema Gesundheit als wichtige Säule im Personalmanagement. Bei der betrieblichen Gesundheitsförderung steht die Gesundheit der einzelnen Mitarbeiter im Vordergrund. Sie hat das Ziel, deren gesundheitliche Belastung zu senken, indem man Arbeitsbedingungen und Arbeitsklima verändert. Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung und Entspannung sind die Haupthandlungsfelder der BGF.

Fazit: Sport ist für die betriebliche Gesundheitsförderung elementar

Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Rückenbeschwerden und Depressionen resultieren sehr häufig aus Bewegungsmangel. Die Behandlungskosten hierfür sind hoch und übersteigen die Kosten für ein Sportangebot um ein Vielfaches. Wer regelmäßig etwas für seine Ausdauer tut, kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen effektiv vorbeugen. Schon ein halbstündiger Spaziergang an der frischen Luft leistet Großartiges für die Gesundheit. Etablieren Sie betriebliche Gesundheitsförderung dauerhaft im Unternehmen. Der Vorsorgeeffekt greift bei ungefähr drei 30-minütigen Trainingseinheiten pro Woche.

Quelle Titelbild: skeeze / Pixabay

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