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Arbeitskultur durch BGM: So klappt es!

Motivierte, qualifizierte und zufriedene Mitarbeiter sind das größte Kapital eines Unternehmens und eine der wichtigsten Voraussetzungen für dessen Erfolg. Eine der wesentlichsten Grundlagen für die Motivation, Qualifikation und Zufriedenheit von Mitarbeitern ist die Arbeitskultur des Unternehmens.

Die Arbeitskultur ist ein nebulöses Gebilde. Sogar die Wissenschaft tut sich schwer damit, eine einheitliche Definition für den Begriff zu finden. Nichtsdestotrotz hat jeder Arbeitnehmer ein sensibles Gespür für die Kultur ihrer/seiner Firma und kann in der Regel sofort benennen, wo ihr/ihm und der gesamten Organisation der Schuh drückt. Vor diesem Hintergrund sollte jedes Unternehmen große Anstrengungen unternehmen, herauszufinden, was seine Unternehmenskultur ausmacht und wie es diese verbessern kann. Die Belohnung für eine gute Firmenkultur ist groß: Nicht nur zufriedenere und besser motivierte, sondern auch wesentlich gesündere Mitarbeiter.

Wodurch steigert betriebliches Gesundheitsmanagement die Arbeitskultur?

Das betriebliche Gesundheitsmanagement kann in vielfältiger Art und Weise einen positiven Beitrag zur Arbeitskultur eines Unternehmens leisten. Während sich das betriebliche Gesundheitsmanagement in den meisten Bereichen auf die physische Gesundheit der Mitarbeiter konzentriert, stehen in Bezug auf die Arbeitskultur primär soziale und psychische Themen im Vordergrund.

Ein erster grundlegender Beitrag zur Verbesserung der Arbeitskultur im Rahmen des BGM ist deren Erfassung. Erst wenn ein Unternehmen überhaupt weiß, was seine Mitarbeiter darunter verstehen und wie sie wahrnehmen, hat es eine Chance, diese zum Positiven zu verändern.

Einen weiteren wichtigen Beitrag zu einer besseren Arbeitskultur kann das betriebliche Gesundheitsmanagement im Bereich Stress leisten. Stress ist allgegenwärtig in Unternehmen und einer der wesentlichen Gründe, weshalb Mitarbeiter physisch und vor allem psychisch erkranken. Die aktive Adressierung und Prävention von Stress gehört somit zu den vornehmsten Zielen des betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Stressreduktion ist ein Hebel zur Verbesserung der Arbeitskultur durch BGM

Und nicht zuletzt sollte auch das Thema Konfliktlösung weit oben auf der Agenda zur Verbesserung der Kultur in einem Unternehmen angesiedelt sein. Kaum ein Thema verursacht bei Mitarbeiter so viele „Bauchschmerzen“ wie ungelöste Konflikte. Werden diese nicht angesprochen und gelöst, ist und bleibt eine positive Unternehmenskultur ein Ding der Unmöglichkeit.

Welche konkreten Maßnahmen gibt es, um durch betriebliches Gesundheitsmanagement die Arbeitskultur zu fördern?

Mitarbeiterbefragungen zum Thema „Arbeitskultur“

Viele Unternehmen setzen ihre Arbeitskultur als gegeben voraus. Dabei unterliegt kaum ein betriebliches Thema einem so schnellen und starken Wandel. Drei Entwicklungen der letzten Jahre und Jahrzehnte tragen maßgeblich zu einer sich rapide ändernden Arbeitskultur bei. Erstens hat sich die Mitarbeiterfluktuation in den meisten Unternehmen in den letzten Jahren erhöht. Lifetime-Jobs wie einst sind nicht mehr die Regel, sondern die Ausnahme. Arbeitnehmer haben heutzutage eine viel größere Bereitschaft, ihre Arbeitsstelle zu wechseln als vergangene Generationen. Zweitens haben besonders junge „Startup“-Unternehmen eine ganz andere Firmenkultur als ältere, etablierte Unternehmen. Und drittens kommen jüngere Generationen von Arbeitnehmern mit ganz anderen Vorstellungen in eine neue Firma. Die Bedeutung von Themen wie Work-Life-Balance und Selbstverwirklichung am Arbeitsplatz hat in den letzten Jahren massiv zugenommen.

Vor diesem Hintergrund sind Unternehmen aller Branchen und jeglicher Größenordnung gut beraten, regelmäßig ihre Unternehmenskultur zu überdenken. Die beste Grundlage zur Hinterfragung der eigenen Kultur ist ein bottom-up Ansatz über Mitarbeiterbefragungen. Über eine Befragung der Mitarbeiter kann das Management sehr gezielt in Erfahrung bringen, wie hoch die Akzeptanz der Kultur des Unternehmens ist, was positiv aufgenommen wird und wo gegebenenfalls noch Verbesserungsbedarf besteht. Eine Mitarbeiterbefragung ist grundsätzlich immer einem top-down Ansatz vorzuziehen, bei dem die Unternehmensführung neue Vorgaben in Bezug auf die Firmenkultur vorgibt.

Betriebliches Stressmanagement

Der vielleicht wichtigste Bestandteil zur Förderung der Arbeitskultur im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements ist das betriebliche Stressmanagement. Dass dauerhafter Stress krank macht, ist bereits seit langem bekannt. Insofern sollte das Management jedes Unternehmens sicherstellen, dass die Mitarbeiter nicht langfristig zu vielen Stressfaktoren ausgesetzt sind. Stress ist laut neueren Erkenntnisse vor allem von zwei Faktoren abhängig: Den Arbeitsanforderungen und den Entscheidungsspielräumen. Die meisten Menschen empfinden Stress auf der Arbeit, wenn die an sie gestellten Anforderungen hoch, ihre Entscheidungsspielräume jedoch kein sind.

Ein betriebliches Stressmanagement kann vor diesem Hintergrund einen enorm wichtigen Beitrag zu einer guten Unternehmenskultur beitragen. Sobald Mitarbeiter wissen, dass sie mit ihrem Stress nicht von ihrem Arbeitgeber alleine gelassen werden, sondern diesen im Rahmen eines betrieblichen Stressmanagements aktiv adressieren können, wird die Kultur dieses Unternehmens deutlich positiver sein als in einer Firma ohne internes Stressmanagement.

Mediation und Gespräche zur Konfliktlösung

Grundsätzlich existiert in Unternehmen kein konfliktfreies Arbeiten. Egal, ob in einem kleinen Startup, in einem mittelständischen Unternehmen oder in einem Großkonzern, überall treffen unterschiedliche Interessen, Zielsetzungen und Bedürfnisse der Mitarbeiter aufeinander. Dies führt automatisch zu Reibungen, die negative Auswirkungen auf die Arbeitskultur haben können. Im schlimmsten Fall eskalieren Konflikte und treten als offener Streit zwischen Mitarbeitern zu Tage. Streitigkeiten innerhalb eines Unternehmens können nicht nur die Produktivität und Effizienz einer Firma beeinträchtigen, sondern auch negative Auswirkungen auf die physische und vor allem psychische Gesundheit der Mitarbeiter haben.

Vor diesem Hintergrund sind Gespräche zur Konfliktlösung ein essentieller Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung der Arbeitskultur und der Mitarbeitergesundheit. Eine gute Unternehmensführung erkennt frühzeitig Konfliktpotenziale in ihrer „Mannschaft“ und kümmert sich um deren Entschärfung. Idealerweise findet die Konfliktlösung im Rahmen einer sogenannten „Mediation“ statt. Dabei wird ein Mediator eingeschaltet, der in der Regel einen wirtschafts- oder sozialpsychologischen Hintergrund hat. Er fungiert als eine Art Dolmetscher zwischen den verschiedenen Positionen der Mitarbeiter und übersetzt bzw. vermittelt deren Anliegen. Sofern es dem Mediator gelingt, ein besseres Verständnis für die Positionen der einzelnen Konfliktparteien herzustellen, bestehen gute Chance für eine produktive Konfliktlösung und eine bessere Unternehmenskultur.

Firmenfitness

Neben den psycho-sozialen Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitskultur stellt auch die physische Maßnahme Fitness einen wichtigen Teilbereich dar, um die Arbeitskultur einer Firma zu fördern. Viele Arbeitnehmer finden morgens vor und abends nach der Arbeit nicht die Zeit, um etwas für die eigene Fitness zu tun. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter aktiv dabei unterstützen, etwas für ihre Fitness und Gesundheit zu tun. Noch dazu leistet Firmenfitness einen sehr positiven Beitrag zur Unternehmenskultur. Das gemeinsame sportliche Erlebnis mit anderen Mitarbeitern macht nicht nur Spaß, sondern stärkt auch das Zusammengehörigkeitsgefühl der Belegschaft.

Unternehmen können Firmenfitness unterschiedlich ausgestalten. Idealerweise richtet eine Firma ein eigenes Fitness-Studio ein. Da aber nur die wenigsten Firmen den Platz dafür haben, steht in den meisten Fällen eine Alternative im Vordergrund: Die Kooperation mit einem externen Fitness-Studio.

Für die Kooperation mit einem Fitness-Studio können Unternehmen die für die Mitarbeiter anfallenden Kosten bezuschussen. Viele Fitness-Studios bieten Firmen bei Garantie einer bestimmten Auslastung spezielle Preise an. Das Spektrum der Sport- und Fitnessprogramme ist in den meisten Studios sehr groß und reicht von Aerobic, Kraft- und Ausdauertraining über Pilates und Zumba bis zu Rückentraining und Zumba.

Sportangebote wie Zumba können die Arbeitskultur erhöhen

Worauf muss bei der Implementierung dieser Maßnahmen besonders geachtet werden?

Bei der Implementierung von Maßnahmen zur Förderungen der Arbeitskultur im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements muss ein Unternehmen eine Vielzahl von Punkten berücksichtigen. Der wohl wichtigste darunter ist, die Maßnahmen langfristig anzulegen und einen langen Atem zu beweisen.

Die Kultur eines Unternehmens ist eine behäbige Sache, die von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Dingen lässt sie sich darum auch nicht von heute auf morgen verändern – vor allem nicht in einem von der Unternehmensführung verordneten top-down Ansatz. Ein Unternehmen, das seine Kultur nachhaltig zum Besseren verändern will, muss nicht nur eine ganze Reihe von Maßnahmen implementieren, sondern diese auch langfristig beibehalten.

Reiner Aktionismus im betrieblichen Gesundheitsmanagement wird in Bezug auf die Arbeitskultur wenige bis gar keine Erfolge bringen. Zwar ist eine Mitarbeiterbefragung zum Thema Arbeitskultur meist schnell und einfach durchgeführt. Die tatsächlich effektiven Maßnahmen zur Verbesserung der Firmenkultur, wie beispielsweise ein betriebliches Stressmanagement, eine Konfliktlösungsstrategie mit und ohne Mediation oder Firmenfitness-Programme müssen jedoch immer langfristig angelegt sein. Jedes Management ist auf schnelle Erfolge aus. In puncto Arbeitskultur sollte der Unternehmensführung jedoch klar sein, dass schnelle Erfolge meist nicht mehr als Schall und Rauch sind.

Fazit

Das betriebliche Gesundheitsmanagement sollte sich nicht nur auf Fragen der physischen Mitarbeitergesundheit fokussieren, sondern auch die psycho-soziale Gesundheit der Mitarbeiter im Zusammenhang mit der Arbeitskultur eines Unternehmens im Auge haben. Die gesundheitlichen Auswirkungen der Arbeitskultur sind groß. Glücklicherweise steht Unternehmen auch eine große Bandbreite an Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitskultur zur Verfügung. Und das Gute ist: Über kaum ein Thema tauschen sich Mitarbeiter intern und extern so viel aus wie über die Arbeitskultur. Zeit für jedes Unternehmen, ein wenig Werbung für sich selbst zu machen.

Quelle Titelbild: Free-Photos / Pixabay

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